Sonntagabend erhielten wir einen Anruf vom befreundeten Tierschutzverein Melle, dass sie dringend unsere Hilfe benötigen. Die Polizei hat einen ukrainischen Sprinter auf der Autobahn angehalten, wo dann überraschend festgestellt wurde, dass sich auf der Ladefläche Hunde und Katzen befanden. Da die Papiere unvollständig, die Käfige stark verdreckt und kein Wasser und Futter vorhanden war, wurden die Tiere erst einmal sichergestellt. Melle hat die 7 reinrassigen BKH Katzenwelpen aufgenommen, doch für Hunde ist aktuell noch kein Platz im neuen Tierheim von Melle. Somit ging die Telefonkette sehr schnell und auch obwohl teilweise die Tierpfleger schon im Bett lagen, stand sofort ein Team in Melle und im Tierheim Lübbecke bereit um die 14 Hunde zu versorgen. Da wir aktuell 41 Hunde haben (15 davon sichergestellt), aber nur 26 Zwinger, war es keine einfache Aufgabe noch weitere 14 Hunde unter zu bekommen und das unter strengster Quarantäne, da aus Osteuropa mit fraglichem Impfstatus. Aber ganz großes Lob an das Team, bis spät in die Nacht waren alle Tiere versorgt und jeder mögliche Raum im Tierheim mit Hunden belegt 😊
Bei den Hunden handelte es sich um jegliche Altersklassen, die angeblich über einen seriösen Tierschutzverein von der Ukraine nach Holland transportiert werden sollten. Für uns hat es nichts mit Tierschutz zu tun, Hunde und Katzen unter solchen Bedingungen quer durch die Welt zu transportieren, sondern eher mit Geldmacherei. Gerade die 7 reinrassigen BKH Katzenwelpen sind ein eindeutiges Indiz, dass das nichts mit Tierschutz zu tun hat, denn solche findet man sicherlich nicht im Tierschutz und zudem waren sie keine 8 Wochen alt.
Das traurige an der ganzen Geschichte, wir mussten die Tiere am Montag wieder an die Fahrer mit ihrem Sprinter herausgeben, da die Behörden entschieden haben, dass sich die Niederlande damit beschäftigen soll, da das deren Ziel war und nicht Deutschland. Wir und der Tierschutzverein Melle sind fassungslos und werden dem ganzen noch weiter nachgehen.
Hiermit möchten wir gerne noch einmal aufklären, dass es leider reichlich schwarze Schafe im Auslandstierschutz gibt, die einfach nur Geld mit den Tieren erzielen wollen und immer wieder neue Käufer mit Anzeigen wie “Hund XY muss heute noch gerettet werden, ansonsten wird er getötet” finden, die blind einen Hund per Foto aus dem Ausland bestellen. Seriöse Vereine haben ihre Hunde in Pflegestellen um sie kennenzulernen und um dann das passende Zuhause nach mehrmaligem Kennenlernen zu finden. Man kann sich doch sein neues Familienmitglied nicht nur per Foto aussuchen, gerade wenn auch Kinder in der Familie leben, denkt keiner über die Risiken nach? Schaut euch die Bilder an, wie die armen Wesen tausende von Kilometern in den Boxen verbracht haben, sie haben so sehr nach Wasser gerungen und alle direkt die Näpfe geleert, welche wir mit Wasser gefüllt haben. Teilweise sehen die Boxen schon „schön“ aus, weil die Bilder nach einer provisorischen Reinigung durch die Tierpfleger gemacht wurden.
Gerne sind wir euch behilflich seriöse Auslandsvereine zu finden, denn auch die gibt es, doch leider wird deren Arbeit sehr erschwert durch solch schwarzen Schafe.
Vielen Dank hier noch einmal an der Tierschutzverein Melle für die super Zusammenarbeit in den letzten Jahren!
Traurige und fassungslose Grüße von eurem Tierheimteam.
Ich bin entsetzt! Gut dass es euch Tierschützer gibt! Die Behörden sollten sich was schämen- die Tiere einfach ihrem ungewissen Schicksal zu überlassen in dem erbärmlichen Zustand!!
Es ist unglaublich,welcher Amtsschimmel in den Amtsstuben wieder. Eine Bürokratie,die sich über die Not der Tiere hinwegsetzt. Nur ja nicht das eigene Nest mit Kosten belasten.
Es wäre bestimmt eine Lösung möglich gewesen.
Auch ich bin sehr entsetzt über das Vorgehen solcher Geschäftemacher unter dem Deckmantel des Tierschutzes. Ich selbst bin auch ehrenamtlich im Auslandstierschutz mit Schwerpunkt Italien tätig bin aber gleichzeitig auch Mitglied im Tierschutzverein Lübbecke.Sicher wird stets gesagt “wir haben hier genug Hunde in deutschen Tierheimen”. Stimmt auch! Aber wer einmal das elendige Leben der Hunde im EU-Ausland gesehen hat,der fühlt sich verantwortlich für die Fellnasen. Im Frühjahr waren wir zweimal in Nord-Mazedonien in einem Tierheim und in einer Tötungsstation. Glaubt mir, das ist nicht lustig. Einige Hunde konnten wir mitnehmen die schon aufgrund von genauen Beschreibungen und Fotos hierhin vermittelt waren. Alle haben ein wunderbares Zuhause bekommen. Sicher paßt das nicht immer dennoch wird nie ein Hund unseres Vereins ein deutsches Tierheim belasten.Wir haben immer Pflegestellen die im Notfall eine Fellnase aufnehmen.
Das mußte ich mal loswerden damit NICHT jeder Auslandstierschützer verunglimpft wird.Es gibt auch Gute.
Übrigens haben wir schon unseren zweiten Hund vom Tierschutz Lübbecke.Der erste hieß Alf ,Malamut-Mix (leider verstorben) und seit 5 Jahren Paul (Kläffer)10 und seit einem Jahr seine italienische Freundin Lioba,Maremmano-Mix 18 Monate.
Sollte jemand mehr über Tierschutz im Ausland wissen wollen,bitte melden.