„Und was für eine Körbchengröße hast du?“, fragt unsere Ella den Mozart ganz frech…natürlich ist hier von Maulkörben die Rede 😉

Ella und Mozart gehören nämlich zu den Vierbeinern unseres Tierheimes, die nur mit Maulkorb Gassi gehen. Aus unterschiedlichen Gründen: Ella gehört leider zu einer Hunderasse, die laut Gesetz als „gefährlich“ eingestuft wird, während es in der Vergangenheit bei Mozart tatsächlich Beißvorfälle gab, weshalb die Behörden ihm eine vorübergehende Maulkorbpflicht auferlegt haben (bis er den Wesenstest schafft).

Neben Ella und Mozart erlernen im Tierheim diverse andere Hunde einen Maulkorb zu tragen. Meistens zu Trainingszwecken, beispielsweise für einen Tierarztbesuch oder eine Hundezusammenführung. Aber auch um Menschen, die mit den Hunden arbeiten, zu schützen. Man kann es nicht schönreden, viele Vierbeiner bringen ihr persönliches Köfferchen an Problemen mit und so gibt es natürlich auch Hunde im Tierheim, die gebissen haben und auch in gewissen Situationen nach wie vor beißen. Mit spielerischem Zwicken oder frechem Schnappen können die Tierpfleger umgehen, Kratzer gehören bei diesem Beruf dazu. Aber wenn Hunde tatsächlich beißen, müssen sowohl wir uns vor ernsthaften Verletzungen schützen, als auch die Verantwortung für unser Umfeld übernehmen und vermeiden, dass ein Hund eine Person oder anderes Tier verletzt.

Um mit solchen Hunden in einem sicheren Umfeld trainieren zu können, sind gut sitzende Maulkörbe manchmal unerlässlich. Dabei ist es uns sehr wichtig, dass die Hunde die Maulkörbe lieben, sie gerne aufsetzen und sich damit wohl fühlen. Dies trainieren wir auf unterschiedliche Weise, aber meistens mit Unmengen an Leberwurst – wer vielleicht einen guten Draht zu einem Fleischer oder einer Supermarktkette hat, wir nehmen sehr gerne Leberwurstspenden entgegen, so seltsam das auch klingen mag 😉

Aber was wir eigentlich dringend brauchen: Gute Maulkörbe.
Befragt man diverse Online-Shops nach Maulkörben, erhält man eine große, bunte Palette aus verschiedenen Modellen. Allerdings eignen sich nur wenige Maulkörbe wirklich. Im Laufe der Jahre haben wir festgestellt, dass folgende Marken tatsächlich sicher, praktisch und gut sitzend sind:

– Baskerville Ultra (der Klassiker mit optimalem Sitz)
– Baskerville Normal (mit praktischem Klickverschluss)
– Gepolsterte Metallmaulkörbe (z.B. von „Chic und scharf“)
– Trixie Muzzle Flex (sehr weich und gemütlich, für gesetzlich eingestufte, aber nette Hunde)

Wir benötigen alle Größen, denn ein spitzes Pinschergebiss im Unterarm kann ebenso schmerzhaft sein wie der Eckzahn eines Schäferhundes. Gerne nehmen wir auch Sonderanfertigungen für Bulldoggen. Erhältlich sind die Modelle im Internet oder teilweise auch in Fressnapf-Läden. Natürlich nehmen wir auch gebrauchte Maulkörbe, die ungenutzt in der heimischen Schublade auf ihren Einsatz warten. Baskerville hat sich bewährt, wir sind aber auch für ähnliche Produkte offen. Leider ungeeignet sind Nylon-Maulschlaufen, Maulkörbe aus Vollleder und herkömmliche Plastikmaulkörbe aus dem Zoofachhandel – diese bieten leider keinen ausreichenden Schutz oder Tragekomfort. Unsere Hunde müssen mit dem Maulkorb gut atmen, hecheln, fressen und trinken können. Außerdem ist Stabilität ein wichtiger Aspekt.

Ella und Mozart sind bereits bestens mit Maulkörben versorgt, aber einigen Hunden fehlt noch das passende Körbchen für ein individuelles Training:
Klein Sam wünscht sich einen Baskerville Ultra, Größe 4. Er hat massive Probleme mit Nähe und fremden Menschen, aber macht gerade tolle Fortschritte und soll in naher Zukunft lernen sich von anderen Personen anfassen zu lassen, sicherheitshalber erst einmal mit Maulkorb.

Valentina hat Probleme bei Hundebegegnungen. Ansich ist sie verträglich, aber an der Leine mutiert sie manchmal zur Furie. Da sollte kein Bein ungünstig im Wege stehen. Um dieses Thema mit ihr entspannt angehen zu können, trägt sie unterwegs einen Maulkorb. Sie wünscht sich einen Baskerville Ultra Größe 4.

Dolkas beschützt gerne die ganze Welt und hat gelernt, dass man Fremde mit Schnappen in die Flucht schlagen kann. Aktuell lernt er regelmäßig Leute kennen, die vorher von uns instruiert wurden, quasi ein kontrollierter Kontakt zu fremden Personen. Aus Sicherheitsgründen geschieht dies mit Maulkorb (Baskerville Ultra Größe 4 oder Baskerville normal Größe 7)

Ody ist noch recht neu bei uns und muss noch viel lernen. Er hat in der Vergangenheit häufig seine hübschen Zähne eingesetzt und wird von uns gerade Schritt für Schritt mit seinen Problemen konfrontiert und entsprechend trainiert, allerdings ebenfalls mit Maulkorb, da wir noch nicht genau wissen, wann er beißt und er erst einmal lernen muss Vertrauen zu fassen. Ody wünscht sich einen Baskerville normal in Größe 10 bis 11.

Kuba muss aufgrund seiner Rasse einen Maulkorb tragen, aber er hat eine empfindliche Nase und benötigt unbedingt einen weichen, gepolsterten Maulkorb. Zwischendurch leiht er sich den Maulkorb von Ella, aber Ella findet Kuba-Sabber sehr ekelig, deshalb wünschen sich beide Hunde einen eigenen Maulkorb, gerne einen Trixi Muzzle Flex (Größe 4 und 5) oder einen anderen Korb aus weichem Material mit Polsterung.

Laila und Wallace haben so ihre Probleme mit Tierarztbesuchen und zeigen ihren Unmut in der Praxis gerne mit ihren Zähnen. Die Beiden lernen gerade, dass Tierärzte auch nett sein können und dass es nach dem „Pieks“ immer einen Tapferkeitskeks gibt, aber um niemanden zu gefährden, benötigen die Beiden hier zurzeit noch einen Maulkorb (Baskerville Ultra, Größe 4 und 5 oder Baskerville normal, Größe 8 und 9).

Cliff reagiert bei Hundekontakt manchmal etwas zu intensiv, ihm fällt es schwer mit anderen Hunden zu kommunizieren und er neigt zu Überreaktionen. Um ihm aber dennoch Sozialkontakte zu ermöglichen, finden Zusammenführungen bei ihm mit Maulkorb (Baskerville normal Größe 8) statt.

Die Liste ist deutlich länger, wir haben regelmäßig Hunde, die anfangs mit Maulkorb geführt werden – einfach um es für alle Beteiligten entspannter zu gestalten. Und eben die Hunde spezieller Rassen, die aus rein gesetzlichen Gründen langfristig einen Maulkorb tragen müssen.

Wer möchte „Maulkorb-Pate“ werden und einem speziellen Vierbeiner seinen Maulkorb zukommen lassen? Oder ganz allgemein einen Maulkorb spenden, den wir dann flexibel einem Hund zuordnen können?

Wir würden uns über Unterstützung sehr freuen!